Verfahren gegen Gazprom: OMV wehrt sich gegen Enteignung in Russland

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Moskau nutzt jede Möglichkeit, dem Westen wirtschaftlichen Schaden zuzufügen. Firmen, die noch in Russland aktiv sind, werden enteignet und unter russische Kontrolle gestellt. So auch der österreichische Energiekonzern OMV. Dieser lässt das aber nicht auf sich sitzen.

Der österreichische Erdöl-, Gas- und Chemiekonzern OMV hat im Zusammenhang mit seiner Beteiligung an einem russischen Gasfeld ein Schiedsverfahren gegen Gazprom eingeleitet. Das sagte OMV-Chef Alfred Stern zur österreichischen Agentur APA. Es gehe darum, “die vertraglich vereinbarten Rechte der OMV zu wahren”.

Der teilstaatliche Konzern mit Sitz in Wien ist an dem westsibirischen Gasfeld Juschno-Russkoje mit knapp 25 Prozent beteiligt, wurde aber per Bescheid von Russland enteignet. Die OMV habe daraufhin mehrere Schiedsverfahren eingeleitet, sagte Stern. Gazprom wiederum will das verhindern. Der staatliche Gasriese hat russischen Gerichtsunterlagen zufolge ebenfalls Klage gegen die OMV und andere Energieversorger wie CEZ und die slowakische ZSE eingeleitet.

“Wir sehen diese Verfahren als illegitim an und erkennen auch den Gerichtsstand St. Petersburg nicht an, da wir vertraglich geregelt haben, wie und wo mögliche Dispute geregelt werden müssen”, sagte Stern. Die OMV habe bei Gericht den Ausschluss der Öffentlichkeit beantragt, “weil es sich um privatwirtschaftliche Verträge handelt und Gerichtsverfahren nicht von einer öffentlichen Diskussion profitieren”, so Stern.

Gazprom und einige andere russische Unternehmen versuchen, Gerichtsverfahren von internationalen Schiedsgerichten nach Russland zu verlegen. Viele der Streitigkeiten sind auf den Abbruch der Geschäftsbeziehungen zwischen Russland und dem Westen wegen des Krieges in der Ukraine zurückzuführen. Die OMV hatte ihr Russland-Geschäft mit insgesamt 2,46 Milliarden Euro bereits 2022 wertberichtigt.

This article was first published at www.n-tv.de

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