Lockerung der Fed im September: Bevorstehende Zinssenkung lässt US-Kurse kräftig klettern

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Im September ist wohl endlich soweit, die US-Notenbank wird den Leitzins erstmals seit langem wieder senken. Fed-Chef Powell deutet dies in einer Rede auf dem Notenbankforum an. Die Wall Street dankt es ihm und lässt die Kurse kräftig steigen. Der Goldpreis klettert in ungeahnte Höhe.

Die jüngste Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell sorgt für gute Laune an der Wall Street. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte 0,7 Prozent fester bei 41.004 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 rückte um 0,6 Prozent auf 5607 Zähler vor. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gewann 0,8 Prozent auf 17.771 Stellen.

Dow Jones
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Die US-Notenbank Federal Reserve steht kurz vor der ersten Zinssenkung seit Beginn des Jahrzehnts. Fed-Chef Powell gab den Finanzmärkten in einer Rede auf dem Notenbankforum in Jackson Hole am Nachmittag das erhoffte Signal für einen Lockerungsschritt im September: “Es ist an der Zeit, die Geldpolitik anzupassen.” Die Richtung sei klar, fügte er mit Blick auf Zinssenkungen hinzu. Timing und Tempo würden von den einlaufenden Daten, dem Ausblick und der Risikoabwägung abhängen.

“Ein wichtiger Gradmesser dürfte der Arbeitsmarktbericht für August sein”, kommentierte Elmar Völker, Zinsexperte der LBBW. “Sollte sich darin eine schnellere Eintrübung der Beschäftigungslage zeigen, als die Fed derzeit annimmt, wird die Mehrheit der Fed-Offiziellen von der Sorge umgetrieben sein, dass man zu lange an der restriktiven Geldpolitik festgehalten habe.” Dann müsse es entsprechend schneller gehen mit der Lockerung der Geldpolitik.

Goldpreis mit neuem Allzeithoch

Andere Experten zeigten sich vorsichtig. Die Anleger seien bereits mehrfach enttäuscht worden, was den Zeitpunkt der Zinswende angehe, sagte Chefstratege Sam Stovall beim Analysehaus CFRA. “Anders als die Sprinter bei den Olympischen Spielen wird die Fed nicht mit einer Senkung um 50 Basispunkte aus den Startlöchern kommen.”

Gold, Feinunze Gold, Feinunze
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Powells Ansprache beflügelte den Goldpreis. Das gelbe Metall erreichte zwischenzeitlich mit 2518,20 Dollar je Feinunze ein frisches Allzeithoch. Die Investoren griffen auch bei den US-Staatsanleihen zu. Die Rendite der zehnjährigen US-Bonds fiel im Gegenzug zum steigenden Kurs auf 3,818 Prozent von 3,845 Prozent. Der Dollar-Index rutschte um 0,7 Prozent auf 100,76 Punkte ab. Zuvor lag er nahe der Null-Marke. Der Euro rückte im Gegenzug um 0,62 Prozent auf 1,12 Dollar vor.

Der Bitcoin machte indes seine Verluste vom Vortag wieder wett und lag 1,9 Prozent fester bei 61.862 Dollar. “Eigentlich ist die Nachrichtenlage positiv für den Bitcoin, aber so richtig will die Erholung vor den geldpolitischen Weichenstellungen nicht in Fahrt kommen”, kommentierte Jochen Stanzl, Chefanalyst des Brokers CMC Markets. Die umsatzstärkste Cyber-Devise hat im August bislang rund zehn Prozent verloren.

Technologiewerte begehrt

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Die Aussicht auf eine baldige geldpolitische Lockerung in den USA stützte die Aktien wichtiger Technologiefirmen. Die Titel von Branchenriesen wie Apple und Alphabet gewannen jeweils 0,4 Prozent. Fallende Zinsen stützen das Geschäft von Technologieunternehmen, weil sie die für ihr Wachstum wichtigen Investitionen billiger machen.

Bei anderen Einzelwerten beflügelte ein starker Geschäftsbericht die Aktie des US-Personalsoftwareanbieters Workday, die um 11,3 Prozent zulegte. Das Unternehmen verzeichnete im zweiten Quartal einen Gewinn von 1,75 Dollar je Aktie, Analysten waren im Schnitt von 1,65 Dollar ausgegangen. Hintergrund sei ein Anstieg bei den Ausgaben der Unternehmen für Personal- und Gehaltsabrechnungsprodukte. “Auch Workdays Kommentare über die eigene internationale Expansion, Deals, Partnerschaften und Innovationen im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) fanden wir vielversprechend”, schrieben die Experten der US-Investmentbank Piper Sandler.

This article was first published at www.n-tv.de

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