Die Sorge, dass die Zinssenkungsspekulationen am Markt zu weit gelaufen sind, sorgt auch zur Wochenmitte für Unruhe auf dem Börsenparkett. Deutlich wird das an den zuletzt wieder gestiegenen Renditen an den Anleihemärkten. Auch eine im Minus gestartete Wall Street bietet keine Unterstützung. Der DAX beendet den Mittwochshandel mit einem deutlichen Abschlag von 1,4 Prozent auf 16.538 Punkte. Seit dem Dienstagshoch hat er somit bereits 400 Zähler eingebüßt.
Analysten zufolge bezweifeln die Investoren, dass die Kurse nach den jüngsten Gewinnen weiter stark steigen. “Viele rechnen mit einer Abkühlung und es ist zugegeben schwer, gegen diese Erwartungshaltung zu argumentieren”, sagt Jochen Stanzl, Chefanalyst vom Broker CMC Markets.
Derweil hat die Revision der Zinssenkungsfantasien bereits begonnen. An den Märkten wird eine Zinssenkung in den USA für März laut der Deutschen Bank nun nur noch mit einer Wahrscheinlichkeit von 85 Prozent eingepreist. Zum Jahreswechsel habe diese Schätzung noch bei 100 Prozent gelegen. Mit Blick auf die EZB preisen die Märkte nur noch mit einer Wahrscheinlichkeit von 59 Prozent eine März-Zinssenkung ein – nach 71 Prozent am vergangenen Donnerstag.
“Der DAX konsolidiert, es kann aber auch noch eine Korrektur werden”, kommentiert ntv-Börsenkorrespondent Frank Meyer. Er spricht von einem “holprigen Jahresstart” und “Verlusten auf breiter Front”. Meyer verweist aber auch darauf, dass die Indizes “sehr lange sehr weit und sehr hoch gelaufen” sind. “Die Zinssenkungsfantasien ebben ab”, erläutert er. “Der Markt ist technischen Analysten zufolge überkauft. Die Anleger nehmen erst einmal Gewinne mit und der DAX atmet durch.”
Bei den Einzelwerten geht es mit Beginn des Aktienrückkaufprogramms 2024 für die Aktien der Deutschen Telekom gegen den Trend um etwa 1,5 Prozent nach oben. Die Titel sind damit größter DAX-Gewinner. Airbus geben dagegen etwa drei Prozent nach. Hier bewegt die Nachricht, dass der Konzern über den Erwerb der Big-Data- und Cyber-Sicherheitssparte (BDS) von Atos verhandelt. Das Gebot soll ein Volumen von 1,5 bis 1,8 Milliarden Euro haben.
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