Der Börsen-Tag: “Toxische Gemengelage” lässt DAX bröckeln

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Der Abverkauf am deutschen Aktienmarkt geht zum Wochenauftakt weiter. Der DAX fällt 2,0 Prozent auf 17.318 Punkte. Am Freitag hatte der deutsche Börsenleitindex 420 Zähler oder 2,7 Prozent niedriger bei 17.631 Stellen geschlossen. Der DAX-Kurs-Index hat zwischenzeitlich alle in diesem Jahr gesehenen Gewinne wieder abgegeben.

W er als Anleger verkaufen musste, sollte nach den vergangenen drei Tagen durch sein. Dabei ging es zunächst am Donnerstag mit den auf Pump gekauften Aktien in Japan los, die Auflösung dieser Carry-Trades hat den Nikkei an den vergangenen Tagen massiv belastet. Allein heute sackte er 12,5 Prozent ab. Die Frage ist, wann der Abgabedruck ausläuft und die ersten Schnäppchenkäufer den Weg an die Börse finden.

Jürgen Molnar von Robomarkets spricht von einer “toxischen Gemengelage, mit der sich die Investoren rund um den Globus in diesem Sommer rumschlagen müssen”. Der Nahost-Konflikt eskaliere, ein Angriff Irans auf Israel und damit auch auf seine Verbündeten scheine nur noch eine Frage der Zeit zu sein. In den USA steige die Arbeitslosenquote auf den höchsten Stand seit drei Jahren. Die US-Notenbank habe zu lange an den hohen Zinsen festgehalten, die Wirtschaft drohe in eine Rezession abzurutschen. Die Volatilität am Aktienmarkt erreiche in diesen Stunden Niveaus wie seit der Corona-Krise nicht mehr.

“Die Aktienmärkte müssen international die Gefahr einer Rezession mit Gewalt einpreisen”, kommentiert Finanzmarktexperte Daniel Saurenz von Feingold Research. “DAX, Nasdaq und Nikkei notierten vor wenigen Wochen noch auf Rekordlevels und die Japaner machen vor, wie schnell eine Party enden kann. In Tokio ist es ein schwarzer Montag, am Frankfurter Aktienmarkt trägt die Börse noch Grautöne”, erläutert er. “Die gute Nachricht lautet, dass solche heftigen Korrekturen immer wieder von knackigen Zwischenerholungen flankiert werden”, so Saurenz weiter. “Womöglich folgt auf den schwarz-grauen Montag schon ein freundlich grüner Dienstag.”

Bei den Einzelwerten fallen die Titel von Infineon positiv auf: Sie gewinnen etwa 1,5 Prozent. Der Konzern hat im dritten Geschäftsquartal 2023/24 eine leichte Verbesserung zum Vorquartal erzielt. Angesichts schwacher Chipnachfrage aus der Industrie verfehlt der Halbleiterkonzern dabei sein Umsatzziel um etwa 100 Millionen Euro und sieht die Einnahmen im Gesamtjahr ebenfalls in dieser Größenordnung unter der Mitte der zuletzt gesetzten Umsatzspanne. Die Gewinnschätzungen bei Infineon für 2024 und 2025 seien aufgrund der Entwicklungen der vergangenen Wochen und Monate bereits nach unten korrigiert worden, merkte die DZ Bank an. Nach Vorlage des Zahlenwerks erwarten die Analysten zunächst keine weiteren größeren Revisionen.

DAX
DAX 17.339,00

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