Aramco wird zum Investorentest: Saudi-Arabien will sich von “Kronjuwel”-Aktien trennen

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Mit dem Börsengang von Saudi Aramco ist man im Königreich von Prinz Salman nur bedingt zufrieden. Nun will Riad neue Investoren für den Ölriesen begeistern und per Anteilsverkauf dessen Wert in die Höhe treiben.

Saudi-Arabien will Aktien des Ölkonzerns Saudi Aramco im Wert von Milliarden US-Dollar veräußern. Das Königreich werde den Verkauf voraussichtlich bis Sonntag einleiten, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen. Der Plan ist ein weiterer Test für die Nachfrage der Investoren nach dem “Kronjuwel” Saudi-Arabiens.

Der Ölkonzern hatte bei seinem Börsengang 2019 mit einer Bewertung von 1,7 Billionen US-Dollar enttäuscht. Saudi-Arabiens De-facto-Chef, Kronprinz Mohammed bin Salman, hatte 2 Billionen Dollar angestrebt. Die Bewertung von Saudi Aramco hat sich seither der 2-Billionen-Dollar-Marke angenähert. Dies hat Saudi-Arabien ermutigt, einen Teil seiner Mehrheitsbeteiligung an dem Konzern zu verkaufen.

Es wird erwartet, dass das Angebot, wie üblich mit einem Abschlag auf den aktuellen Aktienkurs von Aramco gepreist wird, um Investoren zu locken. Das Ziel für Saudi-Arabien wäre es, einen Preis über dem IPO-Niveau zu erzielen, sagen Banker und institutionelle Anleger.

Aramco ein Blue-Chip-Unternehmen

Aramco hatte ihre Aktien beim Börsengang zu 32 saudischen Riyal ausgegeben, was derzeit 8,53 Dollar pro Aktie entspricht. Das neue Angebot wird jedoch anhand des sogenannten angepassten IPO-Preises von 26,45 Riyals bewertet. Dieser Preis berücksichtigt die Verteilung sogenannter Treueaktien an saudische Staatsangehörige, die seit dem Börsengang 180 Tage lang ununterbrochen Aramco-Aktien gehalten haben.

Es wird erwartet, dass das jüngste Angebot auf große Nachfrage stoßen wird, da Aramco ein Blue-Chip-Unternehmen ist, das eine wiederkehrende und steigende Dividende ausschüttet. Mit einer Dividendenrendite von 6,6 Prozent ist die Aktie auch im Vergleich zu ihren US-Konkurrenten günstig. ExxonMobil und Chevron kommen auf Dividendenrenditen von 3,3 bzw. 4,2 Prozent.

Dennoch haben sich die Aktien der großen US-Energiekonzerne zumindest seit dem Börsengang von Aramco als die bessere Wahl für Anleger erwiesen. In diesem Zeitraum hat die Aramco-Aktie auf US-Dollar-Basis inklusive Dividende um mehr als 20 Prozent zugelegt. Zum Vergleich: Exxon legte um fast 107 Prozent zu, Chevron um 65 Prozent.

This article was first published at www.n-tv.de

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