Rund 35 Mitarbeiter betroffen: Klavierbauer Grotrian-Steinweg meldet Insolvenz an

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Die Firma Grotrian-Steinweg gehört zu den ältesten Klavierbauern der Welt. Zwar konnte das Unternehmen während der Corona-Pandemie von einem kurzen Boom profitieren. Trotzdem muss das Traditionsunternehmen jetzt Insolvenz anmelden. Die Zukunft des weltweit bekannten Herstellers ist ungewiss.

Der traditionsreiche Klavier- und Flügelbauer Grotrian-Steinweg hat Insolvenz angemeldet. Das geht aus einer Bekanntmachung des Amtsgerichts Braunschweig hervor. Betroffen sind laut der Gewerkschaft IG Metall rund 35 Mitarbeiter.

“Die Kolleginnen und Kollegen sind jetzt im Schwebezustand”, sagte Gewerkschaftssekretär David Rösler von der IG Metall. Laut Gewerkschaft befindet sich das Unternehmen seit langem in Schieflage und hatte bereits im Frühjahr einen Personalabbau angekündigt. Ab August seien dann die Lohn- und Gehaltszahlungen ausgeblieben.

Hintergrund ist laut IG Metall die angespannte Lage der gesamten Branche. Die Nachfrage nach Klavieren und Pianos sei nach einem kurzzeitigen Boom während der Corona-Pandemie weltweit eingebrochen, so Rösler. Vom vorläufigen Insolvenzverwalter gab es zunächst keine Stellungnahme.

Grotrian-Steinweg zählt zu den ältesten Klavierbauern weltweit. Das Traditionsunternehmen geht auf die 1835 in Wolfenbüttel bei Braunschweig gegründete Pianomanufaktur von Heinrich Steinweg zurück. Seit 2015 gehört die Firma zur Parsons Music Group aus Hongkong. Daneben gibt es in Braunschweig den Klavierbauer Schimmel mit derzeit rund 80 Mitarbeitern. Auch der bekannte US-Hersteller Steinway geht auf die Familie Steinweg zurück.

In Deutschland hatten derweil auch im August wieder deutlich mehr Firmen eine Insolvenz angemeldet als ein Jahr zuvor. Nach vorläufigen Zahlen wurden fast elf Prozent mehr Verfahren bei den Gerichten angemeldet als im Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt berichtet.

Im laufenden Jahr hat es bislang nur im Juni einen Zuwachs unter zehn Prozent gegeben. Noch unklar ist, ob alle angemeldeten Insolvenzen tatsächlich in ein Verfahren münden, das dann in die offizielle Statistik eingeht. Nach diesen endgültigen Ergebnissen gab es im ersten Halbjahr einschließlich Juni 10.702 beantragte Unternehmensinsolvenzen. Das waren ein Viertel mehr mehr als in der ersten Jahreshälfte 2023.

This article was first published at www.n-tv.de

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