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Preisentwicklung im Februar: Geflügelpreise sinken, Obst kostet erheblich mehr

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Preisentwicklung im Februar: Geflügelpreise sinken, Obst kostet erheblich mehr

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Die Erzeuger- und Großhandelspreise in Deutschland geben weiterhin nach. Dennoch gibt es einige Produkte, für die Hersteller und Verbraucher teils deutlich tiefer in die Tasche greifen müssen. Tierische Produkte und Getreide sind günstiger, Obst und einige Gemüse sind aber deutlich teurer.

Der Rückgang der Erzeugerpreise für landwirtschaftliche Produkte hat sich zu Jahresbeginn fortgesetzt. Diese fielen im Januar um durchschnittlich 7,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Im Dezember waren die Preise mit 9,9 Prozent noch deutlicher gefallen, im November sogar um 10,9 Prozent. Verglichen mit dem Vormonat stiegen sie im Januar, und allerdings um 0,9 Prozent.

Die Entwicklung auf Herstellerebene kommt meist verzögert auch bei den Verbrauchern an. Die Entwicklung signalisiert daher, dass sich der lange Zeit überdurchschnittliche Preisauftrieb bei Nahrungsmitteln weiter abschwächen könnte. Für sie mussten Verbraucher im Februar im Schnitt nur noch 0,9 Prozent mehr bezahlen als ein Jahr zuvor, während die Inflationsrate insgesamt bei 2,5 Prozent lag.

Pflanzliche Erzeugnisse verbilligten sich im Januar um durchschnittlich 3,0 Prozent zum Vorjahresmonat. Starke Rückgänge waren vor allem bei Getreide (-28,9 Prozent) zu beobachten. Obst verteuerte sich dagegen um 27,6 Prozent. Dabei wurden etwa für Tafeläpfel 40,4 Prozent mehr verlangt. Gemüse kostete im Schnitt 5,9 Prozent mehr als im Januar 2023. Hier stiegen insbesondere die Preise für Kohlgemüse (+47,9 Prozent), ebenso wie für Speisekartoffeln (+36,0 Prozent).

Die Preise für tierische Erzeugnisse fielen im Januar um 10,7 Prozent. Das ist unter anderem auf die gesunkenen Preise für Milch zurückzuführen: Diese gaben um 22,3 Prozent nach. Eier verteuerten sich um 16,3 Prozent. Die Preise für Schlachtschweine legten um 3,4 Prozent zu, die für Rinder (-8,4 Prozent) und Geflügel (-7,9 Prozent) fielen dagegen.

Großhandelspreise fallen zum elften Mal

Der Rückgang der deutschen Großhandelspreise beschleunigte sich im Februar sogar. Sie sanken im Schnitt um 3,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie ebenfalls das Statistische Bundesamt mitteilte. Das ist bereits der elfte Rückgang in Folge, der zudem noch stärker ausfiel als im Januar mit 2,7 Prozent und im Dezember mit 2,6 Prozent. Auch im Vergleich zum Vormonat sanken die Preise, wenn auch nur um 0,1 Prozent. Der Großhandel hat Scharnierfunktion zwischen Herstellern und Endkunden, Preissenkungen kommen meist verzögert und zumindest teilweise auch bei den Verbrauchern an.

Den größten Einfluss auf die Abwärtsentwicklung auf Großhandelsebene hatten im Februar erneut Mineralölerzeugnisse wie Benzin, die nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine vom Februar 2022 noch besonders kräftig gestiegen waren. Sie sanken im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,5 Prozent. Erhebliche Preisrückgänge gab es im Großhandel mit Getreide, Rohtabak, Saatgut und Futtermitteln (-20,8 Prozent), mit chemischen Erzeugnissen (-15,0 Prozent), mit Erzen, Metallen und Metallhalbzeug (-14,4 Prozent) sowie mit Milch, Milcherzeugnissen, Eiern, Speiseölen und Nahrungsfetten (-6,1 Prozent).

Höher als im Februar 2023 waren dagegen wieder die Preise im Großhandel mit Obst, Gemüse und Kartoffeln (+7,3 Prozent). Auch für Getränke (+5,1 Prozent) sowie für Tabakwaren (+5,0 Prozent) musste auf Großhandelsebene mehr bezahlt werden als vor einem Jahr.

Ökonomen gehen davon aus, dass die Inflation in diesem Jahr deutlich nachlassen wird. Das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) rechnet mit einer Teuerungsrate von 2,3 Prozent, nachdem die Verbraucherpreise im vergangenen Jahr noch um 5,9 Prozent gestiegen waren.

This article was first published at www.n-tv.de