Berlin (dpa) – Mehr als 150.000 Menschen haben sich nach Polizeiangaben am Samstag in Berlin vor dem Reichstagsgebäude versammelt. Für Demokratie und Toleranz, gegen Rechtsextremismus und Hass. Der Bundestag, seit 1999 mit Sitz im umgebauten historischen Reichstagsgebäude, ist zentrales Symbol der bundesdeutschen Demokratie. In vielen weiteren deutschen Städten waren es am Samstag ebenfalls zum wiederholten Male außergewöhnlich viele Menschen, die auf die Straße gingen. Auch am Sonntag finden überall in Deutschland Kundgebungen statt.

Auslöser für die Proteste sind unter anderem Enthüllungen des Recherchezentrums Correctiv über ein Treffen von Rechtsextremisten im November 2023 in Potsdam. Der frühere Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, hatte bei dem Treffen nach eigenen Angaben über „Remigration“ gesprochen. Wenn Rechtsextremisten den Begriff verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll – auch unter Zwang.

Bundeskanzler Olaf Scholz wertete bereits vorab die zahlreichen geplanten Demonstrationen gegen rechts an diesem Wochenende als „starkes Zeichen“ für die Demokratie und das Grundgesetz.